Leuchtmittelhinweise

Hinweise zur Lampenauswahl und richtigen Handhabung


Die angegebene, mittlere Lebensdauer von Lampen ist stark abhängig von der Schalthäufigkeit, der Brennstellung und der Einhaltung der maximal zulässigen Betriebsspannung. Eine Überspannung von nur 5 % kann die Lebensdauer bereits auf die Hälfte reduzieren; eine Unterspannung von 5 % bewirkt hingegen je nach Lampentyp eine Verdopplung der Lebensdauer. Alle Werte beruhen auf Angaben der Hersteller. Einen Garantieanspruch für Lampen gibt es nicht.

 

Folgendes sollte beim Umgang mit Lampen beachtet werden:

- Lampenkolben nicht mit bloßen Fingern anfassen (gilt nicht für PAR-Lampen) und Reflektoren nicht auf der Innenseite berühren. Sollte dies versehentlich doch einmal geschehen, mit Alkohol reinigen.

- Scheinwerfer, Effektgeräte usw. erst nach Abkühlung der Lampen abbauen bzw. transportieren und während des Betriebs ruckartige Bewegungen vermeiden.

- Die Brennstellung einer Lampe mit Kaltlichtspiegel-Reflektor in einem Scannersystem sollte möglichst nicht senkrecht nach unten sein.
- Entladungslampen (außer HR-Typen; HR = hot restrike, heiß wiederzündbar) sollten vor dem erneuten Einschalten erst zehn Minuten abkühlen. Beipackzettel der Lampenhersteller beachten.

- Die Brennstellung der Lampe sollte möglichst so gewählt sein, dass die Fassung unten ist. Zweiseitig gesockelte Entladungslampen sollten waagerecht betrieben werden. Die Pumpspitze (Glasnippel) sollte nach oben oder zum Reflektor zeigen.

- Die Lebensdauer aller Lampen, insbesondere die von Entladungslampen, reduziert sich mit steigender Schalthäufigkeit.

 


 

PAR 56 Scheinwerfer

PAR 56 Scheinwerfer, insbesondere in der kurzen Bauform, werden sehr häufig für die Grundbeleuchtung kleiner bis mittelgroßer Tanzflächen, in mobilen Diskoanlagen und bei Tanzbands eingesetzt. Sie sind im Gegensatz zu der PAR 64 „Kannen“ sehr viel platzsparender und in Bezug auf die Folgekosten wesentlich kostengünstiger, da die Pressglaslampen sehr robust und langlebig sind. Passende Lampen: PAR 56, 300W. Es gibt sie mit drei verschiedenen Abstrahlwinkeln: Spot, Flood, Wide Flood. Die Ausführung „Spot“ wird in den allermeisten Fällen eingesetzt.

 

PAR 64 Scheinwerfer

Der „Rock’n Roll“ Scheinwerfer schlechthin. Trotz aufwändiger Lichteffekte, Scanner- und Laseranlagen immer noch ein prägender Baustein in der Konzeption einer Light-Show. Bei den verwendeten Leuchtmitteln hat neben der herkömmlichen PAR 64 Pressglaskolbenlampe der offene Raylight-Reflektor, insbesondere für die Erzeugung sehr eng gebündelten Lichts, große Verbreitung gefunden. Er hat einige entscheidende Vorteile zu bieten, siehe auch nachfolgende Ausführungen zum Thema.

 

Raylight Reflektoren PAR 56 / PAR 64

Raylight Reflektoren erzeugen einen engen, fast schattenfrei runden und außergewöhnlich hellen Lichtstrahl. Gegenüber der „alten“ PAR 64 Pressglaskolbenlampe sind sie wegen des offenen Reflektors sehr viel leichter.

Konzipiert für den Einsatz der Philips Lampe 7389 (A1/244) mit Sockel GY 9,5 und LCL=36,5mm erzielt man bei nur 500W Leistungsaufnahme fast die gleiche Lichtintensität wie mit einer PAR Lampe, die 1000W Leistung hat. Die Lebensdauer dieses Lampentyps beträgt allerdings nur 50 Stunden im Mittel (Tipp: Bei Betrieb über Dimmerpacks mit 5 % Unterspannung erreicht man leicht die dreifache Lebensdauer!).

Mittlerweile gibt es aber auch Raylight-Reflektoren für Lampen mit LCL=46,5mm (für die Longlife-Lampen des Typs M38 und M40 mit jeweils 2.000 Stunden sowie die 6873P, die eine mittlere Lebensdauer von 150 Stunden aufweist). Die Wahl des richtigen LCL ist für die optimale Bündelung wichtig, sonst brennen unter Umständen die Farbfilter durch.

Da beim Defekt der Lampe nur noch selbige ausgetauscht werden muss und nicht der gesamte Glaskolben, spart man nicht nur Geld, sondern vermeidet Sonderabfall. Ein Nachteil soll aber nicht verschwiegen werden: Der offene Reflektor verschmutzt natürlich schneller. Um die hohe Lichtausbeute beizubehalten, ist ein Reinigen von Zeit zu Zeit unerlässlich.

 

 


 

Halogenlampen – Sicherheitshinweise

Halogenlampen, auch Mulit-Mirror-Lampen genannt, haben mehr Lumen pro Watt als herkömmliche Glühlampen. Das heißt bei gleicher Stromaufnahme erzeugt eine MM-Lampe wesentlich mehr Licht und sie hat eine höhere Farbtemperatur als gewöhnliche Glühlampen. Die hohe Farbtemperatur gewährleistet eine hervorragende Farbwiedergabe, weshalb diese Lampen auch zu allererst Einzug in die Warenhäuser für die Warenpräsentation und zur Schaufensterbeleuchtung gehalten haben.

Zur Stromeinsparung kommt ein weiterer Vorteil: die lange Lebensdauer dieser Lampen (wenn man nicht gerade die billigsten China-Produktionen kauft!). Durch die verschiedenen Abstrahlwinkel können zudem sehr viel besser Lichtakzente und Lichtstimmungen erzeugt werden.

Obwohl bei der Niedervolt-Lampentechnik mit einer an sich ungefährlichen Spannung von 12V gearbeitet wird, birgt diese Lampentechnologie bei falscher Installation erhebliche Gefahren in sich. Beachten Sie daher bitte die folgenden Hinweise:

 

- Halogentrafos müssen primärseitig (230V-Seite) grundsätzlich mit einer Feinsicherung abgesichert sein oder gegen Übertemperatur mit einem Temperaturschalter versehen sein. Eine zusätzliche Absicherung auf der Sekundärseite ist zu empfehlen.

- Pro Lampenkreis darf die angeschlossene Lampenleistung 300W nicht überschreiten.Bei elektronischen Trafos darf sie meist nicht mehr als 2m betragen.

- Auf gute elektrische Verbindungen, insbesondere bei Verwendung von Lüsterklemmen achten.

- Kabelenden nicht verzinnen, sondern mit Aderendhülsen versehen.
- In der direkten Nähe von Lampen nur Keramiklüsterklemmen verwenden.

- Der Kabelquerschnitt muss der angeschlossenen Lampenleistung und Kabellänge angepasst sein (siehe Tabelle!). Um 4 MM-Lampen mit je 50W an einen 200W Trafo anzuschließen bei 4m Entfernung zur letzten Lampe muss man 4qmm Kabel verwenden. Man kann aber auch je 2 Lampen parallel schalten und 2 Kabel a 2,5qmm zum Trafo führen oder jede Lampe mit 1,5qmm Kabel einzeln zum Trafo führen.

- Halogenlampen können Betriebstemperaturen von bis zu 300°C erreichen. Daher ist ein Mindestabstand zu allen brennbaren Materialien von mindestens 50cm einzuhalten.

- Es wird empfohlen, beim Einbau von MM-Deckeneinbauringen auf der Lampenrückseite einen Mindestabstand von 70mm zum Material einzuhalten, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten.

- Wie für alle Halogenlampen gilt auch bei den MM-Lampen der Hinweis: Innenseite des Reflektors (sofern kein UV-Schutzglas vorhanden ist) und Halogenkolben nicht berühren. Die Lampe wird sonst in ihrer Lebensdauer stark beeinträchtigt oder sogar zerstört. Dieser Aspekt dürfte aber heutzutage kaum noch eine Rolle spielen, da MM-Lampen fast nur noch mit Schutzglas angeboten werden.

- Die optimale Nenn-Betriebsspannung für MM-Lampen beträgt 11,8V oder etwas niedriger. Eine Spannung von 12,5V reduziert die Lebensdauer bereits um 50 %. Eine Betriebsspannung von 11V verdoppelt die durchschnittliche Lebensdauer, verringert aber auch gleichzeitig die Lichtleistung um ca. 30 %.

- MM-Lampen sind zwar grundsätzlich dimmbar, jedoch sind spezielle Dimmer erforderlich.

- Der Abstand von Trafo zu Lampe muss wegen thermischer Beeinflussung größer als 30cm sein.

- Sollte Ihnen beim Lampenwechsel auffallen, dass die Stifte verschmort oder auch nur angeschmort sind, müssen Sie vor dem Einsatz einer neuen Lampe auch unbedingt die Fassung wechseln.

- Die Kabelführung zwischen Trafo und Lampe sollte immer so kurz wie möglich sein.

 

 

  1,5qmm 2,5qmm 4qmm 6qmm
20W 15m 25m 40m 60m
50W 6m 10m 16m 25m
100W 3m 5m 8m 12m
150W 2,5m 3,5 5,5 8m
200W 1,5m 2,5m 4m 6m
250W - 2m 3m 5m
300W - - 2,5m 4m

 

Die Leistungsangabe VA ist mit W gleichzusetzen. Die Leistung in Watt errechnet sich aus Volt (V) x Ampere (A). Daher auch statt W häufig die Angabe VA.

 

 


 

Allgemeines zu Transformatoren

Um Niedervolt(NV)-Lampen am Stromnetz betreiben zu können, müssen Transformatoren zwischengeschaltet werden. Sie „transformieren“ die Netzspannung von 230V auf die benötigte Betriebsspannung von 12V. Zur Leistungserhöhung darf man die Sekundärseite mehrerer Trafos nicht parallel schalten, da dies auch Rückwirkungen auf die Primärseite hat! Ferner sollten Trafos möglichst ausgelastet sein.

Neben den herkömmlich gewickelten Trafos bieten sich alternativ elektronische Trafos an. Vorteil der elektronischen Trafos ist ihr erheblich geringeres Gewicht, die wesentlich kleineren Abmessungen und die geringere Verlustleistung. Auch die Preise sind bei den E-Trafos stark gefallen. Vorsicht ist bei den ganz billigen E-Trafos einiger Anbieter geboten. Deren Lebensdauer ist meist sehr gering. Nachteilig kann sich die Verwendung von E-Trafos dann auswirken, wenn die Leitungslänge vom Trafo zu den Lampen länger als 2m sein sollte.

Zwar wird bei den meisten E-Trafos gesagt, sie seien dimmbar. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es hier sehr häufig zu Problemen kommt. Unsere Empfehlung lautet daher: Bei Betrieb mit Dimmer möglichst konventionell gewickelte Trafos nehmen.

Angeschaut